IR-Typ

Entdecken Sie die verschiedenen Arten von Infrarot (IR)-Technologien, die in Wildkameras verwendet werden. Erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der einzelnen Typen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

IR-Typ
Übliche WerteBeschreibung
White FlashKameras mit White Flash nutzen sichtbares Licht, um nachts Farbbilder aufzunehmen. Sie sind einfach zu erkennen und können Wildtiere verscheuchen, liefern aber die klarsten Nachtaufnahmen.
850nm Low-Glow850nm Low-Glow IR-Kameras senden beim Auslösen ein schwaches rotes Glimmen aus. Sie bieten hellere Aufnahmen und eine größere Reichweite, aber das rote Licht kann von Tieren und Menschen wahrgenommen werden.
940nm No-Glow940nm No-Glow IR-Kameras nutzen unsichtbares Infrarotlicht und sind ideal für unauffällige Überwachung. Sie produzieren etwas dunklere Bilder und haben eine kürzere Reichweite als Low-Glow-Modelle.

Warum der IR-Typ bei Wildkameras wichtig ist

Wildkameras verfügen über spezielle Nachtsichtfunktionen, mit denen Fotos und Videos auch im Dunkeln aufgenommen werden. Anstatt normales Licht zu verwenden, arbeiten diese Kameras mit Infrarot (IR)-Lichtern, die Ihnen zeigen, was selbst mitten in der Nacht geschieht. Die Art des IR, das Ihre Kamera verwendet, beeinflusst, wie klar Ihre Fotos sind, wie leicht die Kamera zu entdecken ist und wie gut sie für Ihren Einsatzzweck funktioniert. Der richtige IR-Typ sorgt für gute Nachtaufnahmen und hält die Kamera für Tiere oder Menschen unauffällig.

IR-Typen bei Wildkameras: Das sollten Sie wissen

Infrarot (IR) ist eine Lichtart, die mit bloßem Auge nicht sichtbar ist. Wildkameras nutzen IR-LEDs, um nachts ihre Umgebung zu beleuchten, sodass ihre Sensoren „im Dunkeln sehen“ können. Es gibt drei Hauptoptionen:

  • 850nm Low-Glow IR: Gibt beim Auslösen ein sehr schwaches rotes Licht ab.
  • 940nm No-Glow IR: Auch als Black Flash bezeichnet, bleibt während des Betriebs völlig unsichtbar.
  • White Flash: Wie ein normaler Kamerablitz, erzeugt Farbbilder bei Nacht, ist aber gut sichtbar.

Jeder IR-Typ eignet sich für bestimmte Situationen. Wer die Unterschiede kennt, kann die passende Kamera für Wildbeobachtung, Jagd, Sicherheit oder Forschung wählen.

850nm Low-Glow IR: Hellere Bilder, etwas sichtbares Licht

Wildkameras mit 850nm Low-Glow IR nutzen LEDs, die Licht mit einer Wellenlänge von 850 Nanometern abgeben. Das liegt knapp außerhalb des für Menschen sichtbaren Bereichs, doch die LEDs erzeugen beim Auslösen ein sehr schwaches rotes Glimmen. Der Kamerasensor nimmt dieses Licht auf und erstellt damit klare Schwarzweißbilder in der Nacht.

So funktioniert 850nm Low-Glow IR

Registriert die Kamera nach Einbruch der Dunkelheit eine Bewegung, beleuchten die 850nm-LEDs den Bereich mit Infrarotlicht. Der Sensor der Kamera ist auf dieses Licht abgestimmt, sodass Sie scharfe Nachtaufnahmen erhalten. Das schwache rote Glimmen ist nur aus der Nähe und bei direktem Blick auf die Kamera zu erkennen.

Vorteile: Hellere Bilder und größere Reichweite

Kameras mit 850nm IR liefern in der Regel hellere und schärfere Fotos als No-Glow-Modelle. Die Kamera kann dieses Licht besser aufnehmen, was für mehr Details und eine längere Blitzreichweite sorgt – oft bis zu 25 bis 30 Meter.

Nachteile: Rotes Glimmen kann auffallen

Der Nachteil ist das schwache rote Glimmen. Tiere (vor allem nachtaktive) und Menschen können das rote Licht erkennen, wenn sie sich in der Nähe der Kamera aufhalten. Das kann Wildtiere verscheuchen oder darauf hinweisen, dass eine Kamera installiert ist.

Wann 850nm Low-Glow IR verwenden?

Low-Glow-Kameras sind ideal, wenn Sie Wert auf die beste Bildqualität legen und die Kamera nicht komplett versteckt werden muss. Jäger, Wildbeobachter und Forscher greifen oft zu 850nm-Modellen, um klare Nachaufnahmen zu bekommen – besonders dort, wo Diebstahl oder Vandalismus kein großes Thema ist. Sie eignen sich gut für offene Flächen, Wege oder überall, wo Sie nachts weiter sehen möchten.

940nm No-Glow IR: Für maximale Unauffälligkeit

940nm No-Glow IR, manchmal auch Black Flash genannt, nutzt LEDs, die Licht mit einer Wellenlänge aussenden, die weder Tiere noch Menschen wahrnehmen können. Wird das IR ausgelöst, ist kein sichtbares Glimmen zu sehen.

Was unterscheidet 940nm No-Glow IR?

Die 940nm-Wellenlänge liegt weiter im Infrarotspektrum. Während Kamerasensoren dieses Licht noch nutzen können, bleibt es für das Auge vollständig verborgen – egal, wie nah man an der Kamera ist. No-Glow-Modelle sind daher ideal, wenn die Kamera auf keinen Fall entdeckt werden soll.

Vorteile: Völlig unsichtbarer Blitz

Der große Vorteil von 940nm No-Glow IR ist, dass der Blitz selbst aus nächster Nähe nicht zu sehen ist. Das ist wichtig beim Beobachten scheuer Tiere, zum Schutz von Eigentum oder für Sicherheitskameras, bei denen niemand wissen soll, dass eine Kamera da ist.

Nachteile: Etwas dunklere Bilder, kürzere Reichweite

No-Glow-Kameras liefern meist etwas dunklere und weniger scharfe Bilder als 850nm-Modelle. Auch die Blitzreichweite ist kürzer, meist etwa 15 bis 20 Meter, da der Sensor dieses Licht weniger gut aufnehmen kann. Die Fotos können körniger wirken, besonders bei günstigeren Kameras.

Wann 940nm No-Glow IR verwenden?

No-Glow IR empfiehlt sich, wenn Sie vermeiden wollen, dass Ihre Kamera entdeckt wird oder Wildtiere verscheucht werden. Ideal ist diese Technik bei Risiko von Diebstahl oder Vandalismus, für die Beobachtung seltener oder sehr scheuer Tiere und für Sicherheit in belebten Bereichen. Jäger setzen No-Glow häufig dort ein, wo Wildtiere auf neue Lichtquellen empfindlich reagieren.

White Flash: Farbfotos bei Nacht (aber leicht zu erkennen)

Manche Wildkameras besitzen einen normalen weißen Blitz wie herkömmliche Kameras. Dieser unterscheidet sich von IR-Licht und liefert Farbbilder bei Nacht.

So funktioniert White Flash

White Flash nutzt sichtbares Licht, um einen Bereich auszuleuchten, sodass die Kamera nach Einbruch der Dunkelheit Farbfotos und -videos aufzeichnen kann. Der Blitz ist so hell, dass er ein breites Umfeld abdeckt und liefert die detailreichsten Nachtbilder.

Vorteile: Nachtaufnahmen in voller Farbe

White Flash ist die einzige Option, wenn Sie Farbfotos bei Nacht benötigen. Das kann Forschern helfen, Farbdifferenzen zu erkennen, oder Eigentümern, die möglichst detailreiche Bilder als Beweismittel wünschen.

Nachteile: Sehr auffällig, kann Tiere verscheuchen oder Menschen warnen

Der große Nachteil: Der Blitz ist sehr hell und leicht zu erkennen. Er kann Wildtiere erschrecken, die dann das Gebiet meiden, und macht auch Menschen auf die Kamera aufmerksam.

Wann White Flash verwenden?

White Flash Kameras sind optimal für Forschungsprojekte, bei denen Farberkennung wichtig ist, oder für Sicherheitsbereiche, wo es keine Rolle spielt, ob Menschen wissen, dass sie beobachtet werden. In manchen Fällen kann ein sichtbarer Blitz unerwünschte Besucher abschrecken, aber diese Kameras sind nicht ideal, wenn Sie unauffällig bleiben möchten.

Wie Sie den richtigen IR-Typ für Ihre Wildkamera wählen

Beim Kauf einer Wildkamera sollten Sie auf folgende Punkte achten:

Wofür setzen Sie die Kamera ein?

Wenn Sie jagen oder Tiere beobachten, ist eine gute Bildqualität wichtig, vollständige Unsichtbarkeit aber nicht immer nötig. Forscher benötigen eventuell Farbfotos. Bei Sicherheitsanwendungen ist eine möglichst unauffällige Kamera meist entscheidend.

Welche Tiere beobachten Sie?

Manche Tiere, wie Rehe, reagieren empfindlich auf selbst schwache rote Lichter. Beobachten Sie scheue Tiere, ist No-Glow IR die beste Wahl. Bei weniger empfindlichen Tieren reicht meist Low-Glow aus.

Wo wird die Kamera eingesetzt?

Bringen Sie die Kamera an öffentlichen Orten oder Stellen an, wo Menschen sie entdecken könnten, empfiehlt sich No-Glow IR. Auf Privatgelände oder an wenig frequentierten Orten genügt auch Low-Glow oder sogar White Flash.

Wie viel möchten Sie ausgeben?

No-Glow-Kameras sind meist teurer, da die Technologie aufwändiger ist. Wer ein begrenztes Budget hat, bekommt mit Low-Glow-Modellen eine gute Leistung zu einem günstigeren Preis. White Flash liegt preislich oft auf dem Niveau von Low-Glow, ist aber auffälliger.

Worauf Sie bei IR-Spezifikationen einer Wildkamera achten sollten

Achten Sie beim Kauf auf die Produktdetails, um herauszufinden, welchen IR-Typ die Kamera verwendet.

IR-Wellenlängen: 850nm vs. 940nm

  • 850nm (Low-Glow): Schwaches rotes Glimmen, hellere Bilder, größere Reichweite.
  • 940nm (No-Glow): Kein sichtbares Glimmen, unauffälliger, dafür etwas dunklere Bilder und geringere Reichweite.

So erkennen Sie den IR-Typ in den Produktangaben

Hersteller geben den IR-Typ meist in den technischen Details an. Halten Sie Ausschau nach Begriffen wie „Low-Glow (850nm)“, „No-Glow (940nm)“ oder „Black Flash“. White Flash Kameras sind daran zu erkennen, dass sie Farbfotos bei Nacht ermöglichen.

Blitzreichweite und Bildqualität

Die angegebene Blitzreichweite verrät, wie weit das IR-Licht der Kamera reicht. Low-Glow-Modelle erreichen oft 25 bis 35 Meter, No-Glow liegt meist bei 15 bis 20 Metern. White Flash kann noch größere Bereiche ausleuchten, ist aber sehr auffällig. Hochwertige Sensoren können den Helligkeitsverlust bei No-Glow-Kameras teilweise ausgleichen, sodass teurere Modelle weniger Qualitätseinbußen haben.

Welcher IR-Typ passt am besten zu Ihren Anforderungen?

Zusammengefasst: Wählen Sie den IR-Typ nach Ihrem Bedarf. Wenn Ihnen besonders helle und scharfe Nachtaufnahmen wichtig sind und das schwache rote Glimmen kein Problem ist, sind 850nm Low-Glow Kameras eine solide und günstige Wahl. Müssen Sie die Kamera vor Tieren und Menschen verbergen – etwa für Sicherheit oder scheue Wildtiere – ist 940nm No-Glow die beste Option, auch wenn die Fotos etwas dunkler und die Reichweite kürzer ist.

White Flash empfiehlt sich nur, wenn Sie unbedingt Farbbilder bei Nacht brauchen und es keine Rolle spielt, ob die Kamera sichtbar ist. Prüfen Sie vor dem Kauf immer die IR-Spezifikationen, Blitzreichweite und Bildqualität. Denken Sie an die Tierarten, das Diebstahlrisiko und Ihr Budget, um eine Kamera auszuwählen, die Ihren Anforderungen gerecht wird.

Mit dem passenden IR-Typ erzielen Sie die gewünschten Ergebnisse – egal, ob Sie Wildtiere verfolgen, Forschungsdaten sammeln oder Ihr Eigentum schützen möchten, ohne dass jemand von der Kamera weiß.

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